Eierknappheit in Thüringen: Leere Regale durch Vogelgrippe vor Weihnachten

Vogelgrippe führt zu Eierschmälerungen - Eierknappheit in Thüringen: Leere Regale durch Vogelgrippe vor Weihnachten
Eierknappheit in Thüringen: Leere Regale vor den Feiertagen
Kurz vor den Festtagen hat Thüringen eine schwere Eierknappheit erfasst – in manchen Regionen bleiben die Regale leer. Auslöser der Krise sind wiederkehrende Ausbrüche der Vogelgrippe, die zur Keulung von Hunderttausenden Legehennen gezwungen haben. Da die Nachfrage nach Eiern in der Weihnachtszeit traditionell steigt, könnten Verbraucher Schwierigkeiten haben, ihre gewohnten Mengen zu finden.
Besonders betroffen ist der größte Geflügelbetrieb Thüringens nahe Ebersburg im Landkreis Meißen. Am 9. Dezember 2025 bestätigten die Behörden dort einen erneuten H5N1-Ausbruch, der zur Tötung von rund 310.000 Hennen führte. Bereits zuvor waren 80.000 und 40.000 Tiere verendet oder gekeult worden – die Produktionskapazitäten sind damit massiv eingeschränkt. Der Betrieb, der einst Millionen Hennen beherbergte, steht nun vor monatelangen Verzögerungen, bis die Bestände wieder aufgefüllt sind.
Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, wurden die betroffenen Stätten von spezialisierten Teams gründlich gereinigt und desinfiziert. Zudem richteten die Behörden Sperr- und Überwachungszonen um die Ausbruchsgebiete ein. Doch kurzfristige Lösungen, um die Erholung zu beschleunigen, gibt es nicht. Das Problem beschränkt sich nicht auf Thüringen: Wichtige Eier exportierende Länder wie Polen und die Niederlande kämpfen ebenfalls mit Vogelgrippe-Ausbrüchen, was die globalen Lieferketten weiter belastet. Selbst in Thüringen, wo normalerweise vier Millionen Legehennen den lokalen Bedarf decken, hat die Keulung die Produktion durcheinandergebracht. Verbraucher berichten von weniger Größen und Haltungsformen im Angebot.
Christian Riedel, Vorsitzender des Thüringischen Geflügelwirtschaftsverbandes, erwartet eine leichte Entspannung im Januar. Doch die Besserung könnte mit höheren Preisen einhergehen. Die Eierpreise dürften im neuen Jahr um drei bis fünf Cent steigen – getrieben durch gestiegene Kosten für Futtermittel, die Aufzucht von Jungtieren und höhere Mindestlöhne.
Die Knappheit wird voraussichtlich noch über die Feiertage anhalten und Backpläne sowie festliche Vorbereitungen beeinträchtigen. Zwar könnte sich die Lage im Januar etwas entspannen, doch die Verbraucher müssen mit höheren Preisen rechnen. Die Krise zeigt einmal mehr, wie stark die Vogelgrippe sowohl regionale als auch globale Eiermärkte bedroht.
