Jim Beam setzt Produktion in Hauptdestillerie aus, da Bourbon-Bestände steigen

Jim Beam setzt Produktion in Hauptdestillerie aus, da Bourbon-Bestände steigen
Jim Beam stellt Produktion in Hauptbrennerei vorübergehend ein – Bourbon-Bestände steigen
Der bekannte Kentucky-Bourbon-Hersteller Jim Beam plant, die Produktion in seiner Hauptbrennerei im kommenden Jahr vorübergehend einzustellen, wie die James B. Beam Distilling Company mitteilte.
Jim Beam wird die Produktion in seiner Hauptbrennerei in Clermont, Kentucky, ab dem 1. Januar 2026 vorübergehend einstellen. Die Pause erfolgt im Rahmen von Modernisierungsarbeiten und angesichts der Herausforderungen durch anhaltende Handelskonflikte. Trotz der Schließung werden andere Betriebsstätten des Unternehmens in Kentucky weiterarbeiten.
Die Entscheidung, die Produktion in der James B. Beam Distillery (auch Happy Hollow genannt) zu unterbrechen, folgt auf einen Anstieg der gelagerten Fässer und die Unsicherheiten durch globale Handelsspannungen. In Kentucky lagern derzeit rekordverdächtige 16,1 Millionen Bourbon-Fässer in der Reifung – die Brennereien zahlten in diesem Jahr 75 Millionen Dollar an Fasssteuern, ein Anstieg um 27 % gegenüber 2024.
Handelskonflikte belasten die Whiskey-Branche stark: Die Europäische Union droht, die Zölle auf amerikanischen Whiskey auf 50 % zu erhöhen – als Gegenmaßnahme zu US-Stahl- und Aluminiumzöllen. Im März verhängten kanadische Behörden zudem ein Vertriebsverbot für US-Spirituosen in einigen Provinzen, was die Nachfrage weiter drosselt.
Jim Beam betont, dass keine Entlassungen geplant seien. Über 1.000 Mitarbeiter bleiben in den verschiedenen Standorten Kentuckys beschäftigt. Während die Destillation in Clermont ruht, laufen Abfüllung und Lagerung weiter. Zudem wird die Produktion in der kleineren Fred B. Noe Craft Distillery in Clermont sowie in der größeren Booker Noe Distillery in Boston, Kentucky, fortgesetzt.
Die Produktionspause spiegelt sowohl das Branchenwachstum als auch externe Druckfaktoren wider. Angesichts hoher Lagerbestände und ungelöster Handelsstreitigkeiten passt Jim Beam seine Abläufe an, ohne Arbeitsplätze abzubauen oder die Produktion an anderen Standorten zu reduzieren. Die Modernisierungen sollen die Brennerei auf eine gestiegene Nachfrage vorbereiten, sobald sich die Marktbedingungen stabilisieren.