Kann die Wohnsiedlung Hakenfelde in Spandau den Mietmarkt in Berlin entlasten?

Admin User
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Eine Stadtansicht mit Gebäuden, Bäumen, Pfählen, Straßen, Fahrzeugen und Himmel.

Kann die Wohnsiedlung Hakenfelde in Spandau den Mietmarkt in Berlin entlasten?

Kann die Siedlung Hakenfelde in Spandau den Berliner Mietmarkt entlasten?

Ein neuer Ansatz macht in Spandau von sich reden: Die Siedlung Hakenfelde soll durch eine Bürgerinitiative rechtlich abgesichert werden.

  1. Dezember 2025, 04:25 Uhr

Eine Bürgerinitiative im Berliner Bezirk Spandau setzt sich für rechtliche Änderungen ein, um die Zukunft der Siedlung Hakenfelde zu sichern. Das Vorhaben, das von lokalen Aktivisten vorangetrieben wird, könnte zudem dazu beitragen, den angespannten Mietmarkt der Stadt zu entlasten. Fast drei Jahre nach ihrem ersten öffentlichen Auftritt hat die Gruppe nun einen konkreten Plan vorgelegt, um ihre Häuser und die Gemeinschaft zu schützen.

Hakenfelde entstand 1944 als provisorische Unterkunft, hat sich seitdem aber zu einer fest etablierten Siedlung auf 180.000 Quadratmetern entwickelt. Heute leben dort etwa 440 Bewohner, organisiert in einem Vereinsmodell. Ihre Sprecherin, Maren Schneider, ist eine der treibenden Kräfte hinter der Forderung nach rechtlicher Anerkennung.

Die Initiative schlägt zwei juristische Modelle vor, um die Siedlung langfristig abzusichern: Entweder die Umwandlung des Vereins in eine eingetragene Wohnungsgenossenschaft oder den Abschluss eines Erbbaurechtsvertrags. Beide Optionen würden langfristige Stabilität bieten – ohne dass Neubauten nötig wären. Stattdessen liegt der Fokus darauf, die Bewirtschaftung und den rechtlichen Schutz des bestehenden Wohnraums zu verbessern. Doch es geht nicht nur um den Erhalt der Häuser: Geplant sind auch die Stärkung des Gemeinschaftsgefüges, Nachbarschaftsprojekte, generationenübergreifende Programme und gemeinsame Einrichtungen. Eine aktuelle Umfrage zeigt zudem, dass es in Berlin breite Unterstützung für wohnungspolitische Lösungen gibt, die von Bürgern selbst getragen werden – ein Rückhalt für das Vorhaben der Initiative. Bei Erfolg könnten durch die rechtlichen Änderungen rund 200 Wohnungen auf dem angespannten Berliner Mietmarkt freigesetzt werden. Der Fall demonstriert, wie bestehende Siedlungen – und nicht nur Neubauten – eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung des Wohnungsmangels in Berlin spielen könnten.

Nun wartet die Hakenfelde-Initiative auf Entscheidungen zu ihren rechtlichen Vorschlägen. Bei einer Genehmigung könnte die Siedlung ein Vorbild für weitere gemeindegetragene Wohnprojekte in Berlin werden. Das Ergebnis könnte zudem die breiten Bemühungen beeinflussen, die Mieten zu stabilisieren und die Wohnbedingungen in der gesamten Stadt zu verbessern.