Streit um Umbenennung der Magdalenenstra├če U-Bahn-Station in Berlin

Streit um Umbenennung der Magdalenenstra├če U-Bahn-Station in Berlin

Streit um Umbenennung der Berliner U-Bahn-Station Magdalenenstraße

Teaser: Die U-Bahn-Station Magdalenenstraße liegt direkt am ehemaligen Stasi-Hauptquartier. Nun wird diskutiert, ob sie umbenannt werden soll.

16. Juli 2025, 15:52 Uhr

Ein Vorschlag zur Umbenennung der Berliner U-Bahn-Station Magdalenenstraße hat eine Debatte ausgelöst. Die lokale CDU-Fraktion möchte sie in Campus der Demokratie umbenennen und verweist dabei auf die wachsende Bedeutung des Standortes als Bildungszentrum. Doch das in den ehemaligen Stasi-Räumen ansässige Stasi-Museum lehnt den Plan entschieden ab.

Die Station Magdalenenstraße befindet sich unmittelbar neben dem früheren Stasi-Komplex, in dem heute das Stasi-Museum untergebracht ist. Die CDU argumentiert, eine Umbenennung würde die Entwicklung des Areals zu einem Ort demokratischer Bildung unterstreichen. Geplant sind Museen, Archive und Besucherzentren, die sich mit Deutschlands Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinandersetzen.

Sven Behrend, Leiter des Stasi-Museums, wies den Vorschlag zurück. Er warnte, eine Namensänderung würde die Erinnerungsarbeit an die historische Bedeutung des Ortes untergraben. Behrend betonte zudem, dass Magdalenenstraße ein wichtiger Teil der lokalen Identität bleibe. Kritiker verweisen darauf, dass das Projekt Campus der Demokratie noch in der Entstehung begriffen ist und viele Details noch nicht feststehen. Das Museum hält eine vorzeitige Umbenennung für verfrüht. Trotz der Einwände wird die Station ab dem 14. Dezember 2025 offiziell den Zusatz Campus für Demokratie tragen. Die CDU beharrt darauf, dass die Umbenennung von nationaler Bedeutung sei und die Station als Symbol für demokratisches Engagement stehe. Das Museum hingegen vertritt die Auffassung, dass der aktuelle Name die historische Tragweite des Ortes besser widerspiegelt.

Im Kern geht es in der Auseinandersetzung darum, ob der Name der Station ihre Vergangenheit oder ihre sich wandelnde Zukunft ehren soll. Während die CDU auf eine Neupositionierung drängt, pocht das Stasi-Museum darauf, dass der bestehende Name das Erbe des Ortes bewahrt. Der Kompromiss eines zusätzlichen Untertitels ab 2025 schlichtet den Streit vorerst – doch die grundsätzliche Debatte bleibt ungelöst.