15-Stunden-Schicht für 8,50 Euro: Wie ein Lieferfahrer die Gig-Economy entlarvt

Admin User
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Eine Werbung, die eine Frau an einem Schreibtischcomputer zeigt.

15-Stunden-Schicht für 8,50 Euro: Wie ein Lieferfahrer die Gig-Economy entlarvt

Ein Lieferfahrer aus Uttarakhand hat mit der Veröffentlichung seiner Tagesverdienste online die prekären Arbeitsbedingungen in der Gig-Economy ins Rampenlicht gerückt. Unter dem Namen 'ThapliyalJiVlogs' bekannt, zeigte der Blinkit-Kurier auf Instagram, dass er nach 15 Stunden Arbeit lediglich 763 Rupien (etwa 8,50 Euro) verdient hatte – ein Betrag, der eine breite Debatte über Bezahlung und Arbeitsbedingungen in der Branche auslöste.

In einem Video schilderte Thapliyal seine anstrengende Schicht, in der er fast 15 Stunden lang 28 Lieferungen erledigte. Sein Stundenlohn lag damit bei etwa 52 Rupien (rund 0,60 Euro) – weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Die Aufnahmen verbreiteten sich rasant in den sozialen Medien und entfachten Diskussionen über faire Bezahlung und Arbeitsplatzsicherheit für Plattformarbeiter.

In seinem Beitrag betonte Thapliyal die Unberechenbarkeit seines Arbeitsplans, den Druck durch algorithmusgesteuerte Vorgaben und das Fehlen sozialer Absicherung. Zudem kritisierte er, dass es kaum funktionierende Beschwerdemöglichkeiten bei dem Unternehmen gebe. Die Thematik gewann weitere Aufmerksamkeit, als der Rajya-Sabha-Abgeordnete Raghav Chadha Thapliyal zum Mittagessen einlud. Bei dem Treffen ging es um die strukturellen Probleme von Plattformarbeitern, darunter finanzielle Instabilität und ausbeuterische Arbeitsbedingungen.

Das Video wirft ein Schlaglicht auf die Realität der Gig-Economy, in der lange Arbeitszeiten und niedrige Löhne an der Tagesordnung sind. Thapliyals Erfahrungen spiegeln die Sorgen vieler Lieferfahrer wider, die weder Arbeitsplatzsicherheit noch faire Bezahlung haben. Die durch seinen Beitrag angestoßene Debatte könnte zu einer stärkeren Überprüfung der Arbeitspraktiken in der Gig-Economy führen.

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