Ampel beschneidet Klagerechte von Umweltschützern für Großprojekte

Infrastrukturprojekte: Koalition will Klagebefugnisse von Umweltverbänden einschränken - Ampel beschneidet Klagerechte von Umweltschützern für Großprojekte
Großprojekte: Ampel will Klagerechte von Umweltschützern einschränken
Großprojekte: Ampel will Klagerechte von Umweltschützern einschränken
Großprojekte: Ampel will Klagerechte von Umweltschützern einschränken
- Dezember 2025, 07:57 Uhr
Die Bundesregierung treibt ihre Pläne voran, große Infrastrukturvorhaben zu beschleunigen. Ein neues Gesetz, das in der nächsten Kabinettssitzung eingebracht werden soll, stuft bestimmte Projekte als "im überwiegenden öffentlichen Interesse" ein. Damit sollen Verzögerungen durch Klagen und Umweltprüfungen verringert werden.
Die geplanten Änderungen schränken zudem die Möglichkeiten von Umweltverbänden ein, Bauvorhaben zu blockieren – es sei denn, sie erfüllen strenge Beteiligungsauflagen.
Laut dem Entwurf des "Infrastruktur-Zukunftsgesetzes" sollen Schlüsselprojekte im Verkehrssektor künftig weniger rechtliche Hürden überwinden müssen. Dazu zählen der Ausbau von Schienenstrecken, der Neubau von Autobahnen, Brückensanierungen und die Beseitigung von Engpässen auf Bundesstraßen. Vorhaben unter 60 Kilometern Länge – etwa die Elektrifizierung von Bahnstrecken – sollen künftig ohne vollständige Umweltverträglichkeitsprüfung auskommen.
Auch Klagemöglichkeiten werden eingeschränkt: Nur wer sich bereits im Verwaltungsverfahren beteiligt hat, darf später vor Gericht Einspruch einlegen. Zudem sollen automatische einstweilige Verfügungen, die Projekte während Berufungsverfahren aktuell stoppen, abgeschafft werden. Stattdessen werden Schlichtungsverfahren eingeführt, um Konflikte schneller beizulegen.
Umweltverbände bleiben zwar als Klageberechtigte erhalten – allerdings nur, wenn sie nach Naturschutzrecht offiziell anerkannt sind. Ihre Mitwirkung beschränkt sich auf Fälle mit erheblichen ökologischen Auswirkungen, etwa beim Klima- oder Artenschutz. Die finale Fassung des Gesetzes wird bis zum 28. Februar 2026 erwartet.
Um Tempo und Umweltschutz in Einklang zu bringen, führt die Regierung standardisierte Artenschutzmaßnahmen ein. Diese sind bereits bei Bahnprojekten üblich und sollen nun auch in der Straßen- und Wasserwegsplanung gelten.
Die Neuregelungen ermöglichen schnellere Genehmigungen für große Verkehrsprojekte, während die Möglichkeiten für rechtliche Einwände eingegrenzt werden. Umweltverbände behalten zwar Einfluss, müssen aber strengere Voraussetzungen erfüllen, um gegen Vorhaben vorzugehen. Die Regierung betont, dass die neuen Regeln Umweltstandards wahren, gleichzeitig aber unnötige Verzögerungen abbauen sollen.

Frauen in der Kältetechnik stärken Netzwerke und Kompetenzen in Berlin
Wie gelingt der Brückenschlag zwischen Generationen in der Technik-Branche? Ein Seminar in Berlin zeigte Frauen Wege zu mehr Sichtbarkeit und Erfolg. Netzwerken, lernen, wachsen: Die Teilnehmerinnen nahmen nicht nur Fachwissen, sondern auch neue Kontakte mit nach Hause.

130.000 Euro für Pioniere: IT-Sicherheitspreis 2026 sucht Deutschlands beste Cyberschutz-Lösungen
Wer revolutioniert Deutschlands digitale Verteidigung? Der mit 130.000 Euro dotierte Wettbewerb sucht Projekte, die Hackerangriffe stoppen und die Wirtschaft schützen. Die Uhr tickt bis Januar 2026.

