Apothekenreform sorgt für Streit: ABDA und Krankenkassen warnen vor Risiken für Patienten

Apothekenreform sorgt für Streit: ABDA und Krankenkassen warnen vor Risiken für Patienten
Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat den vom Gesundheitsministerium vorgeschlagenen Apothekenreform-Entwurf scharf kritisiert und vor möglichen negativen Folgen für die Branche und Patienten gewarnt. Die Reform, die den Sektor modernisieren soll, hat unter Apothekern und Krankenkassen eine kontroverse Debatte ausgelöst.
Die ABDA lehnt vor allem die fehlende Erhöhung der Festbeträge für Apotheker im Reformpaket ab. Zudem äußert sie Bedenken wegen unklarer Regelungen zur Flexibilisierung sowie der geplanten Vertretung von Apothekenleitungen durch Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA). Der Verband befürchtet, dass diese Änderungen die wirtschaftliche Lage der Apotheken verschärfen, die Patientensicherheit gefährden und den Zugang zu medizinischer Versorgung erschweren könnten.
Der BKK Dachverband lehnt jede Lockerung der Arzneimittelabgaberegeln ab und warnt davor, Rabattverträge und Kostensenkungsmaßnahmen zu untergraben. Er fordert die sofortige Auszahlung nicht genutzter Mittel für pharmazeutische Leistungen an die gesetzliche Krankenversicherung (GKV), um die Patientenversorgung zu verbessern. Zudem kritisiert der Verband die geplante Begrenzung der PTA-Vertretungsrechte auf 20 Tage pro Jahr und setzt sich stattdessen für dauerhafte Vertretungsmodelle ein.
Das Apothekenversorgungs-Weiterentwicklungsgesetz zielt darauf ab, den Apothekensektor in Deutschland durch mehr Flexibilität, Fachkräfteförderung und eine flächendeckende Versorgung zu modernisieren. Der BKK Dachverband strebt Verbesserungen bei der PTA-Vertretung, Filialstrukturen und Arzneimittelversorgungsvorschriften an. Die Betriebskrankenkassen (BKKen) unterstützen zwar grundsätzlich die Reform, fordern jedoch weitere Nachbesserungen.
Die Apothekenreform, die den Sektor modernisieren soll, stößt bei Apothekern und Krankenkassen auf Kritik. Zwar werden einige Aspekte wie die Stärkung ländlicher Apotheken und Bürokratieabbau begrüßt, andere Punkte werden jedoch wegen möglicher negativer Auswirkungen auf die Branche und die Patientenversorgung abgelehnt. Die Verhandlungen zur Findung eines Kompromisses, der alle Beteiligten zufriedenstellt, dauern an.

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