Apothekenreform spaltet Politik: Gebührenstreit und Kompetenzfragen entfachen Debatte

Apothekenreform spaltet Politik: Gebührenstreit und Kompetenzfragen entfachen Debatte
In der deutschen Apothekenbranche hat ein Entwurf für eine Reform kontroverse Diskussionen ausgelöst. Während Berlins Gesundheitssenatorin Ina Czyborra die Pläne unterstützt, üben viele Landesgesundheitsminister und Verbände scharfe Kritik. Zu den zentralen Streitpunkten zählen das Fehlen der versprochenen Gebührenanpassungen sowie die geplante Ausweitung der Aufgaben für Pharmazeutisch-technische Assistenten.
Bundesgesundheitsministerin Nina Warkens Entwurf zielt darauf ab, die Apotheken zu stärken, die eine tragende Säule des deutschen Gesundheitssystems sind. Doch der Vorwurf lautet, dass die vereinbarte einmalige Erhöhung der Apothekenabgabegebühr nicht umgesetzt wird – ein Punkt, den auch das hessische Gesundheitsministerium moniert. Katharina Schenk aus Thüringen kritisierte zudem, dass die angekündigte Gebührenanpassung im Entwurf keine Berücksichtigung findet.
Mehrere Bundesländer, darunter Baden-Württemberg, äußern Bedenken hinsichtlich der Finanzierungsstrategie, des erhöhten Bürokratieaufwands sowie der Gefahr einer Privatisierung und einer Verschlechterung der Versorgungsqualität. Claudia Bernhard aus Bremen lobte zwar einzelne Vorschläge, bemängelte aber das Ausbleiben von Maßnahmen zur Erhöhung der Abgabegebühr pro Packung. Stefanie Drese aus Mecklenburg-Vorpommern verwies darauf, dass die Vergütung der Apotheken trotz steigender Kosten unverändert bleibe.
Die geplante Bundesreform der Apothekenversorgung, die eigentlich die Position der Apotheken stärken soll, stößt bei Landesgesundheitsministern und Verbänden auf massive Kritik. Besonders umstritten sind die ausbleibende Anhebung der Festgebühren sowie der Vorschlag, die Kompetenzen von Pharmazeutisch-technischen Assistenten auszuweiten. Trotz der Vorbehalte begrüßte Karl-Josef Laumann aus Nordrhein-Westfalen die Entwürfe als Abkehr von früheren, weniger überzeugenden Plänen.

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