Apotheker: dm Apotheke ist Range Reduction

Admin User
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Eine Apothekenfiliale mit einem vor ihr geparkten Fahrzeug und einem Gebäude in der linken Ecke.

Apotheker: dm Apotheke ist Range Reduction

Apotheker: dm-Drogerie fährt Angebot stark zurück

Vorspann In letzter Minute startet die Drogeriekette dm wie angekündigt ihren eigenen Versandhandel. Der lange versprochene Termin – die zweite Jahreshälfte – steht nun unmittelbar bevor, der Launch soll bereits nächste Woche erfolgen. Doch es gibt Kritik: Der bayerische Apotheker Ulrich Geltinger zweifelt an der Rechtmäßigkeit des Konzepts, bei dem rezeptfreie Arzneimittel aus Tschechien geliefert werden.

19. Dezember 2025, 07:30 Uhr

Die Drogeriekette dm dringt mit einem eigenen Versandapotheken-Angebot in den Arzneimittel-Versandhandel vor. Das Unternehmen verschickt rezeptfreie Medikamente von einem Standort in Tschechien aus an Kunden in Deutschland. Doch bereits jetzt gibt es rechtliche Bedenken, ob das Modell mit dem deutschen Apothekenrecht vereinbar ist.

Die neue dm-Versandapotheke bietet derzeit weniger als 2.500 Produkte an, wobei viele als nicht vorrätig gelistet sind. Im Fokus stehen schnelldrehende Artikel, darunter 2.500 rezeptfreie Arzneimittel und 1.500 Kosmetikprodukte – so die Empfehlung einer Beratungsfirma. Deutsche Vorschriften erlauben lediglich den Versand nicht verschreibungspflichtiger Medikamente aus Tschechien, basierend auf einer genehmigten Liste des Bundesgesundheitsministeriums.

Der bayerische Apotheker Ulrich Geltinger stellt die Legalität des dm-Vorgehens infrage. Er argumentiert, dass die tschechische Apotheke ihr Sortiment nicht willkürlich beschränken dürfe, und verweist auf § 11a des Apothekengesetzes (ApoG) sowie § 17 Abs. 2a der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO). Geltinger behauptet zudem, dass der tschechische Standort von dm eine deutsche Versandhandelserlaubnis benötige, die auch verschreibungspflichtige Arzneimittel abdeckt, und strenge logistische Standards erfüllen müsse. Die Anwältin Christiane Köber hatte bereits früher ähnliche Bedenken geäußert und auf § 10 des Apothekengesetzes hingewiesen, der eine bevorzugte Belieferung oder Beschränkungen bei Medikamenten nach Herstellern verbietet. Die Zulassung von Apotheken – einschließlich Online-Angeboten – obliegt in Deutschland den Landesgesundheitsbehörden, was eine weitere regulatorische Hürde darstellt.

Mit dem Start der dm-Versandapotheke erweitert das Unternehmen zwar sein Gesundheitsangebot, sieht sich aber sofort mit rechtlichen Herausforderungen konfrontiert. Kritiker monieren, das Modell könnte gegen deutsches Apothekenrecht verstoßen, insbesondere bei Sortimentsbeschränkungen und Zulassungsfragen. Unklar bleibt, ob dm ohne weitere regulatorische Anpassungen langfristig operieren kann.