Berliner Apothekerin fordert radikale Reformen gegen den Arbeitsdruck in Apotheken

Admin User
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Eine Apotheke mit einem vor ihr geparkten Fahrzeug und einem Gebäude in der linken Ecke.

Berliner Apothekerin fordert radikale Reformen gegen den Arbeitsdruck in Apotheken

Dr. Petra Schneider, Apothekerin aus Berlin, fordert mehr Flexibilität im Apothekenbetrieb, um den täglichen Arbeitsdruck zu verringern. Sie ist überzeugt, dass dadurch die Effizienz deutlich gesteigert werden könnte – insbesondere bei der Abwicklung von Entlassrezepten und der Aut-idem-Regelung für Generika.

Schneider schlägt mehrere Maßnahmen vor, um die Belastung für Apotheken zu reduzieren. Dazu gehören der Verzicht auf vorherige Genehmigungen für bestimmte Hilfsmittel und diätetische Lebensmittel, die Aktualisierung der Praxissoftware sowie die Abschaffung von Importquoten. Als besonders zeitaufwendig nennt sie die Nachfassaktionen bei Arztpraxen und die erneute Ausstellung von Rezepten. Um zu verhindern, dass jüngere Kund:innen zu Online-Anbietern abwandern, plädiert sie dafür, Aut-idem-Vermerke wieder telefonisch klären zu können. Zwar hält sie die Abschaffung von Rabattverträgen für unrealistisch, sieht aber andere praktikable Wege, um Abläufe zu vereinfachen.

Ein weiteres Problem sind Entlassrezepte, bei denen Patient:innen oft vor der nächsten Abgabe ihre Medikamente ausgehen. Schneider verweist zudem auf Lieferengpässe und spontane Änderungen der Medikamentenwünsche durch Patient:innen als zusätzliche Belastungsfaktoren. Hinzu kommt der hohe Beratungsaufwand, da viele Betroffene die Abläufe bei der Medikamentenbeschaffung nicht verstehen. Als Lösungsansätze schlägt sie vor, Apothekenkontrollen auf Gesundheitsämter zu beschränken, die Nutzung von KIM (Kommunikation im Medizinwesen) für eine reibungslose Praxis-Apotheken-Kommunikation vorzuschreiben und die Gültigkeitsdauer von eHBA- und SMC-B-Karten zu verlängern.

Mit ihren Vorschlägen will Schneider den Apothekenalltag flexibler und effizienter gestalten. Durch Verbesserungen bei Entlassrezepten, Generika-Substitutionen und der Patientenberatung hofft sie, die Arbeitslast der Apotheken zu verringern – und gleichzeitig die Versorgung der Patient:innen zu optimieren.