Berlins grüne Toiletten-Projekt droht das Aus – was kommt nach dem Pilot?

Admin User
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Eine Toilette mit einigen Gegenständen an der Wand dahinter.

Berlins grüne Toiletten-Projekt droht das Aus – was kommt nach dem Pilot?

Berlins Pilotprojekt für klimafreundliche öffentliche Toiletten steht vor ungewisser Zukunft. Dreiunddreißig kostenlose Container-Toiletten, die in den Bezirken der Stadt aufgestellt wurden, könnten bald wieder abgebaut werden, da die Verträge auslaufen. Das Projekt sollte nachhaltige und zugängliche Sanitäranlagen für alle Bewohnerinnen und Bewohner in Deutschland bieten.

Die Initiative „Klimafreundliche Parktoiletten für Berlin“ startete mit je zwei Toiletten pro Bezirk, die mit umweltfreundlichen Features ausgestattet waren. Solarpanels versorgten die Einheiten mit Strom, während gefilterte Regenwassertanks den Verbrauch von Leitungswasser reduzierten. Im Inneren befanden sich ein Flinta-Hockurinal sowie ein unisex Urinal, um geschlechtergerechten Zugang zu gewährleisten.

Die Nutzung war kostenfrei – ein Modell, das Sophie Menzel von der Initiative Buschfunkbündnis vehement unterstützte. Sie betonte, dass gebührenfreier Zugang essenziell für Gerechtigkeit und Gleichheit in der öffentlichen Sanitärversorgung sei. Doch nun steht das Projekt auf der Kippe, da die Verträge bald auslaufen.

Aktuell gibt es in Berlin 473 öffentliche Toiletten, doch 55 davon – darunter die 31 Container-Toiletten – könnten nach Ende der Pilotphase im März 2025 geschlossen werden. Der Haushalt für 2026/2027 wird noch verhandelt, sodass die Möglichkeit besteht, dass einige Toiletten erhalten bleiben, falls Bezirke sie kaufen und sanieren. Ohne dieses Eingreifen könnten Zugangsprobleme und Finanzierungslücken zum Abbau der öffentlichen Toiletten führen.

Ein Wegfall der Toiletten würde das öffentliche Sanitärangebot in Berlin weiter verringern. Falls die Bezirke nicht handeln, könnte die Stadt bis zum nächsten Frühjahr einen Großteil der kostenlosen, ökologischen Einrichtungen verlieren. Die endgültige Entscheidung hängt von den Haushaltsverhandlungen und lokalen Investitionen in den kommenden Monaten ab.