Biel zeigt, wie ambulante Eingriffe Millionen Franken sparen können

Biel zeigt, wie ambulante Eingriffe Millionen Franken sparen können
Pilotprojekt in Biel revolutioniert Krankenhausabläufe: Stationäre Eingriffe werden ambulant durchgeführt
Ein Pilotprojekt im schweizerischen Biel hat die Abwicklung chirurgischer Eingriffe in Krankenhäusern grundlegend verändert, indem es sie von stationärer auf ambulante Behandlung umstellte. Das mit finanziellen Anreizen verbundene Modell spart bereits jetzt Kosten und steigert die Effizienz. Nun planen die Versicherer, das Konzept bis Anfang 2026 schweizweit einzuführen.
Vor zwei Jahren beschloss Kristian Schneider, Direktor des Spitalzentrums Biel-Bienne, den ambulanten Bereich auszubauen. Das Krankenhaus trennte die stationäre und ambulante Versorgung und verdoppelte so die Zahl der Konsultationen. Diese Umstellung verbesserte nicht nur die Patientenversorgung, sondern senkte auch die Kosten deutlich.
Das ambulante Zentrum Medin au lac des Spitals führt mittlerweile 4.000 Eingriffe pro Jahr durch. Im Rahmen des Pilotprojekts erhalten die Kliniken zusätzliche Mittel für jeden Eingriff, der von stationär auf ambulant umgestellt wird – pro Fall spart dies dem Kanton und den Versicherten 1.300 Schweizer Franken. In Biel summieren sich diese Einsparungen auf geschätzte fünf Millionen Franken jährlich.
Schweizer Krankenhäuser stehen seit Langem unter wachsendem finanziellen Druck: Aufgrund steigender Kosten und stagnierender Erstattungssätze schreibt etwa die Hälfte von ihnen rote Zahlen. Die Verlagerung hin zu ambulanten Behandlungen verschärft diese Belastung zusätzlich. Dennoch wird das Spitalzentrum Biel-Bienne in diesem Jahr voraussichtlich die Gewinnzone erreichen – trotz des Ausbaus der ambulanten Dienste.
Angesichts des Erfolgs des Projekts planen die Versicherer nun eine landesweite Einführung ab 2026. Falls sich alle Krankenkassen beteiligen, könnte das Modell in der gesamten Schweiz eine halbe Milliarde Franken einsparen. Der Ansatz zeigt, wie Innovation im Gesundheitswesen die Kosten senken kann, ohne dass Patienten oder Leistungserbringer an Qualität einbüßen.
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