Bundesregierung plant Einstieg bei KNDS und ThyssenKrupp Marine Systems

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Panzer auf einem weißen Tuch mit weißem Hintergrund.

Bundesregierung plant Einstieg bei KNDS und ThyssenKrupp Marine Systems

Die deutsche Bundesregierung erwägt Beteiligungen an den Rüstungsunternehmen KNDS und ThyssenKrupp Marine Systems. Damit folgt sie einem Trend, der auch in anderen europäischen Ländern wie Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Schweden und Norwegen zu beobachten ist, wo die Regierungen Anteile an heimischen Rüstungsfirmen halten. Der Vorschlag stößt im Kabinett auf Zustimmung, doch der Vorsitzende des Bundesverbands der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) zeigt sich zurückhaltend.

Verteidigungsminister Boris Pistorius regte an, dass sich der Staat an Schlüsselunternehmen der Rüstungsbranche beteiligen solle. Zu den potenziellen Zielen gehört KNDS, ein deutsch-französischer Panzerhersteller, der für das kommende Jahr einen Börsengang plant. Die Regierung strebt an, den französischen Einfluss bei KNDS auszubalancieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass Fachwissen und Arbeitsplätze in Deutschland bleiben.

Bereits 2021 hatte die Bundesregierung aus geopolitischen Gründen eine Sperrminorität am Rüstungskonzern Hensoldt erworben. Pistorius betont, dass staatliche Beteiligungen notwendig seien, um strategische Fähigkeiten zu erhalten. Hans Christoph Atzpodien, der BDSV-Vorsitzende, begrüßte zwar die Absicht, warnte jedoch vor zu starker staatlicher Einmischung. Er argumentierte, dass die jüngste Produktionssteigerung der deutschen Rüstungsindustrie auf private Investitionen und nicht auf staatliches Handeln zurückzuführen sei.

Die möglichen Investitionen der Bundesregierung in KNDS und ThyssenKrupp Marine Systems entsprechen den Strategien anderer europäischer Länder im Verteidigungssektor. Zwar findet der Vorschlag im Kabinett Rückhalt, doch mahnt der BDSV-Chef zur Vorsicht und betont die Notwendigkeit, staatlichen Einfluss mit privatem Engagement in Einklang zu bringen.