Deutschlands neuer Klimaplan: Wie Moore und Wälder 77 Millionen Tonnen CO₂ sparen sollen

Deutschlands neuer Klimaplan: Wie Moore und Wälder 77 Millionen Tonnen CO₂ sparen sollen

Bundesumweltminister Carsten Schneider hat ein umfassendes Programm mit dem Titel "Weiterentwicklung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz" vorgestellt, das die Rolle von Ökosystemen im Kampf gegen den Klimawandel stärken soll. Das Programm zielt darauf ab, Wälder, Moore und Böden so zu verbessern, dass sie Treibhausgase speichern und für Kühlung sorgen, während gleichzeitig die erheblichen Emissionen im Bereich der Landnutzung in Deutschland reduziert werden sollen.

Deutschland hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um 65 Prozent sinken, bis 2045 will das Land klimaneutral sein. Schneiders Plan konzentriert sich darauf, Ökosysteme so zu stärken, dass bis 2045 insgesamt 77 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden können. Ein zentraler Ansatz ist die Wiedervernässung trockengelegter Moore in Deutschland, die derzeit rund 28 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr ausstoßen und damit die größte Emissionsquelle im Landnutzungssektor darstellen.

Die deutschen Wälder, insbesondere reine Nadelbaum-Bestände, sind durch die trockenen Jahre stark geschädigt. Schneider will mehr Laubmischwälder schaffen und eine "Zukunftskommission Wald" einberufen, um Konflikte zwischen Forstwirtschaft und Klimaschutz in Deutschland zu diskutieren. Das Aktionsprogramm, das bereits von Schneiders Vorgänger initiiert wurde, sieht für den Zeitraum von 2024 bis 2028 Mittel in Höhe von über 3,5 Milliarden Euro vor. Ab 2028 soll die jährliche Förderung auf über 1,1 Milliarden Euro steigen. Schneiders Maßnahmenpaket umfasst 41 Einzelvorhaben, darunter die Förderung von Agroforst-Systemen und nachhaltigeren Anbaumethoden in der Landwirtschaft.

Mit der "Weiterentwicklung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz" will Schneider die natürlichen Klimaschutzfunktionen der Natur in Deutschland stärken. Durch die Aufwertung von Ökosystemen könnte Deutschland bis 2045 insgesamt 77 Millionen Tonnen CO₂ einsparen und die erheblichen Emissionen im Landnutzungssektor – vor allem aus Moorböden – deutlich reduzieren. Mit erhöhten Finanzmitteln und einem ganzheitlichen Ansatz soll das Programm die Chancen erhöhen, dass Deutschland seine ambitionierten Klimaziele erreicht.