Die Milliarden-Herausforderung, vor der Kommunen im Norden stehen

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Eine Stadtansicht mit Geb├Ąuden, B├Ąumen, Masten, Stra├čen, Fahrzeugen und Himmel.

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Die Milliarden-Herausforderung für Kommunen im Norden

Norderstedt präsentiert ehrgeizigen 2-Milliarden-Plan zur Modernisierung maroder öffentlicher Gebäude

20. Dezember 2025

Norderstedt hat einen ehrgeizigen Plan im Volumen von 2 Milliarden Euro vorgelegt, um seine veralteten öffentlichen Gebäude in den nächsten 15 Jahren zu modernisieren. Die Investitionen fließen in Schulen, Rathäuser, Bibliotheken und andere zentrale Einrichtungen – viele davon stammen aus den Gründungsjahren der Stadt und benötigen dringend eine Sanierung. Gleichzeitig muss die Stadt weitere Herausforderungen bewältigen, darunter Brandschutz-Nachrüstungen und die Verlegung essenzieller Dienstleistungen während der Bauarbeiten.

Ein Großteil der öffentlichen Gebäude Norderstedts stammt aus den frühen Jahrzehnten der Stadt und leidet unter veralteter Infrastruktur. Das Rathaus etwa verfügt weder über modernen Brandschutz noch über zeitgemäße technische Systeme oder angemessene Arbeitsplätze. Als Übergangslösung erwirbt die Stadt daher einen ehemaligen Lufthansa-Bürokomplex; die Sanierung des Rathauses soll Ende 2027 beginnen.

Doch das Projekt beschränkt sich nicht auf Verwaltungsgebäude: Ein neuer Schulcampus in Glashütte erhält 150 Millionen Euro, das Schulzentrum Nord und eine Grundschule in Garstedt werden mit 100 Millionen bzw. 60 Millionen Euro gefördert. Zudem entsteht für 60 bis 80 Millionen Euro ein neues technisches Zentrum für Feuerwehr und Rettungsdienste – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Berufsfeuerwehr. Auch andere Einrichtungen wie das Amtsgericht könnten während der Bauarbeiten in provisorische Standorte umziehen. Im Rathauskomplex selbst sind unter anderem Veranstaltungsräume, eine Volkshochschule (VHS), eine Bibliothek und kleine Unternehmen untergebracht, die alle von den Umbaumaßnahmen betroffen sein werden.

Norderstedts Pläne spiegeln ein flächendeckendes Problem wider, auf das der Schleswig-Holsteinische Städtetag hinweist: Kommunen klagen über eine milliardenschwere Finanzierungslücke bei der lokalen Infrastruktur. Allein für Schulen wird bundesweit ein Investitionsstau von fast 68 Milliarden Euro geschätzt. Der Städtetag fordert daher einen größeren Anteil der Gemeinden an der Einkommensteuer und Mehrwertsteuer, um die chronische Unterfinanzierung zu bekämpfen.

Die 2-Milliarden-Investition wird Norderstedts öffentliche Infrastruktur in den kommenden eineinhalb Jahrzehnten grundlegend verändern. Schulen, Notdienste und Bürgergebäude profitieren von umfassenden Modernisierungen – doch zunächst gilt es, Übergangsphasen und Finanzierungshürden zu meistern. Das Projekt unterstreicht zugleich den wachsenden Finanzdruck, unter dem Kommunen in ganz Deutschland stehen.

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