Grüne zanken um Olympia 2036: Berlin blockt, andere Städte drängen

Admin User
2 Min.
Eine Halle mit mehreren Menschen, die auf einer Laufbahn laufen, während viele andere von der Seitenlinie zuschauen.

Grüne zanken um Olympia 2036: Berlin blockt, andere Städte drängen

Die Berliner Grünen haben sich mit ihren Parteikolleg*innen in anderen deutschen Städten über eine mögliche Bewerbung für die Olympischen Spiele 2036 zerstritten. Die stellvertretende Vorsitzende Klara Schedlich unterstützt das Bündnis NOlympia und verweist auf Bedenken wegen der Kosten, sozialer Ungerechtigkeit und ökologischer Schäden. Gleichzeitig befürworten die Grünen in Hamburg, Baden-Württemberg und Bayern inzwischen die Bewerbungen ihrer Regionen – sie sehen darin Chancen für Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Teilhabe.

Schedlichs Ablehnung steht im Zusammenhang mit einer grundsätzlichen Kritik an der Berliner CDU-SPD-Koalition. Sie wirft der Regierung vor, Versprechen gebrochen zu haben, indem sie das Bewerbungskonzept an den Spielen 2024 in Paris ausrichte. Ihre Haltung steht damit im deutlichen Widerspruch zum Koalitionsvertrag der Grünen von 2021, der eine Bewerbung unter strengen Auflagen nicht ausgeschlossen hatte.

In Hamburg sieht man die Sache anders: Die Fraktionsvorsitzende der Grünen argumentiert, die Olympischen Spiele könnten den Breitensport stärken und durch die Paralympics die Inklusion fördern. Auch Jutta Paulus aus Baden-Württemberg, die eine Bewerbung zunächst abgelehnt hatte, unterstützt sie nun – nach Zusagen zu ökologischen und sozialen Standards.

Bayerns Grüne haben ebenfalls ihre Position geändert. Während sie sich einst gegen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen aussprachen, befürworten sie nun eine Austragung in den Jahren 2036, 2040 oder 2044. Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger hat ihrer Stadt sogar als Austragungsort für die Segelwettbewerbe angeboten.

Die Linke lehnt olympische Bewerbungen in Berlin, München und Hamburg weiterhin kategorisch ab. Ihre Haltung unterstreicht die tiefen Gräben – nicht nur zwischen den Parteien, sondern auch innerhalb der Grünen – bei der Frage nach Deutschlands olympischen Ambitionen.

Berlin sieht sich mit internem Widerstand konfrontiert, da Schedlichs NOlympia-Kampagne an Fahrt gewinnt. Andere Städte hingegen betrachten die Spiele als Chance für Entwicklung und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Im Mittelpunkt der Debatte steht nun die Frage, ob die Risiken die versprochenen Vorteile für die lokale Bevölkerung überwiegen.