Grüner Apotheker fordert Stopp der Homöopathie-Finanzierung durch Krankenkassen

Dieser Apotheker möchte den Grünen eine neue Homöopathie verschreiben - Grüner Apotheker fordert Stopp der Homöopathie-Finanzierung durch Krankenkassen

Ein 25-jähriger Apotheker und Berliner Kreisvorsitzender der Grünen hat die Homöopathie erneut in den Fokus der öffentlichen Diskussion gerückt. Cedrik Schamberger beantragt in einem Antrag, dass seine Partei die öffentliche Finanzierung homöopathischer Behandlungen nicht länger unterstützen soll. Sein Vorstoß hat bereits hitzige Debatten innerhalb der Grünen ausgelöst – noch vor dem anstehenden Parteitag in Hannover.

Schamberger, der erst kürzlich sein Pharmaziestudium abgeschlossen hat, argumentiert, dass die gesetzlichen Krankenkassen Homöopathie nicht mehr erstatten sollten. Jährlich fließen rund 22 Millionen Euro an Steuergeldern in solche Therapien – obwohl es keine wissenschaftlichen Belege für ihre Wirksamkeit über den Placebo-Effekt hinaus gibt. Sein Antrag zielt nicht auf ein generelles Verbot ab, fordert aber ein Ende der steuerfinanzierten Kostenerstattung.

Über Schambergers Antrag wird auf dem Grünen-Parteitag in Hannover noch in diesem Jahr abgestimmt. Sollte er angenommen werden, wäre dies ein Kurswechsel der Partei in der Homöopathie-Frage und würde die Erstattung nicht wissenschaftlich belegter Behandlungen durch die gesetzliche Krankenversicherung beenden. Das Ergebnis wird zudem zeigen, wie die Grünen interne Gräben überwinden und ihre künftigen Prioritäten setzen.