Jan Boehmermanns Ausstellung 'Irrationalität' lockt trotz Kontroverse 30.000 Besucher

Mehr als 30.000 Menschen besuchen Boehmermann-Ausstellung - Jan Boehmermanns Ausstellung 'Irrationalität' lockt trotz Kontroverse 30.000 Besucher
Über 30.000 Besucher sahen sich die umstrittene Ausstellung "Die Möglichkeit der Irrationalität" von Jan Böhmermann im Berliner Haus der Kulturen der Welt an. Die Schau löste angesichts ihres brisanten Zeitpunkts und ihrer Inhalte eine intensive Debatte aus. Böhmermann, bekannt für seine provokante Kunst, hatte für den 7. Oktober 2025 – dem zweiten Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel – ein Konzert mit dem Rapper Chefket geplant. Das Event sollte Teil seiner Ausstellung sein, die sich mit den Grenzen der Vernunft auseinandersetzt. Nach massiven Protesten wurde die Veranstaltung jedoch abgesagt: Auslöser war ein Foto von Chefket in einem T-Shirt, das die Ersetzung Israels durch Palästina suggerierte. Jüdische Organisationen kritisierten die Planungen als pietätlos und verletzend. Die Ausstellung selbst hinterfragte gängige Kommunikationsnormen. Zu sehen waren etwa Hassparolen auf Postkarten sowie Exponate, die die Grenze zwischen Realität und medialer Inszenierung verwischten. Eine strikte Handysperre und ein Fotoverbot steigerten die Mystik des Projekts. Vor dem Gebäude prangte eine Freiheitsstatue mit einem Verweis auf "Planet der Affen". Trotz aller Kontroversen zog die Schau über 30.000 Besucher an – ein Beleg für ihre Strahlkraft und Böhmermanns Talent, gesellschaftliche Debatten anzustoßen. Die Auseinandersetzung mit Irrationalität, der gewählte Zeitpunkt und die Frage, wo Kunst aufhört und Provokation beginnt, warfen dabei zentrale Fragen zu Meinungsfreiheit, Pietät und den Grenzen künstlerischer Expression auf.

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