Linksblock am Abgrund: Kann Pureza die Partei noch retten?

Admin User
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Ein Architekturterrassenblick mit vielen Gebäuden im Hintergrund.

Linksblock am Abgrund: Kann Pureza die Partei noch retten?

Gibt es noch Zeit und Raum für eine Neuauflage des Linksblocks mit DeepL? José Manuel Pureza, Koordinator der Partei, antwortet Daniel Oliveira

Vorspann: Die Krise des Bloco de Esquerda (Linksblocks) wird als existenzbedrohend beschrieben – verschärft durch den Mangel an Aktivist:innen, fehlende eigene Ressourcen und den Verlust der parlamentarischen Vertretung, was die politische Sichtbarkeit der Partei drastisch einschränkt. In diesem Kontext übernimmt José Manuel Pureza die Koordination des Linksblocks und ist zu Gast bei „Fragen ohne zu verletzen“, um mit Daniel Oliveira zu sprechen.

Veröffentlichungsdatum: 16. Dezember 2025, 07:40 Uhr

Schlagwörter: Politik und Gesetzgebung, Innenpolitik

Artikel: Der Bloco de Esquerda hat José Manuel Pureza zu seinem neuen Koordinator gewählt – ein Wendepunkt für die schwer angeschlagene Partei. Einst eine prägende Kraft in der portugiesischen Politik, steht die Gruppe heute vor tiefgreifenden Herausforderungen nach Jahren schwindender Unterstützung. Pureza, ein renommierter Akademiker und ehemaliger Vizepräsident des Parlaments, übernimmt das Amt in einer kritischen Phase für das Überleben der Partei.

Seine Wahl erfolgte auf dem 14. Nationalkongress des Linksblocks am Sonntag, dem 30. November 2025, in Lissabon. Sie markiert eine Rückkehr zu einem gemäßigteren Kurs, wie ihn die Partei in früheren Jahren verfolgte. Als Professor an der Universität Coimbra und Forscher am Centro de Estudos Sociais bringt Pureza sowohl politische Erfahrung als auch wissenschaftliche Expertise in die Rolle ein.

Die Krise des Linksblocks ist tiefgreifend: Nach dem Verlust fast aller Parlamentsmandsate verfügt die Partei nur noch über einen einzigen Sitz, was ihren Einfluss drastisch schwächt. Finanzielle Engpässe, eine schrumpfende Basis an Aktivist:innen sowie schwache Verbindungen zu Kommunalpolitik und Gewerkschaften haben sie strukturell anfällig gemacht. Diese Probleme haben sich über die Jahre verschärft und die Partei an den Rand des Abgrunds gedrängt.

Pureza steht nun vor drei zentralen Aufgaben: politischer, organisatorischer und finanzieller Natur. Er muss die jüngere Geschichte der Partei aufarbeiten, um über ihre Zukunft zu entscheiden – ob der Linksblock allein wiedererstarkt oder sich an einer breiteren Neuformierung der Linken beteiligt. Die Einsätze sind hoch, denn das Überleben der Partei hängt davon ab, ob es gelingt, ihre langjährigen Schwächen zu überwinden.

Der Linksblock genoss einst starke Wählerunterstützung und eine solide parlamentarische Präsenz. Doch das Scheitern, Wurzeln in lokalen Gemeinschaften, Gewerkschaften oder Basisbewegungen zu schlagen, machte ihn verwundbar. Ohne diese Verankerung verlor die Partei an Dynamik – mit der Folge des heutigen Niedergangs.

Die Zukunft des Linksblocks liegt nun in Purezas Händen. Seine Führung wird entscheiden, ob die Partei ihre einstige Strahlkraft zurückgewinnen oder weiter in die Bedeutungslosigkeit abrutschen wird. Die kommenden Monate werden zeigen, ob ein strategischer Neuanfang Jahre des Abstiegs umkehren kann.

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