Louis Gerstner stirbt mit 83: Der Retter von IBM in den 1990ern

Louis Gerstner stirbt mit 83: Der Retter von IBM in den 1990ern
Louis Gerstner, der ehemalige Vorstandsvorsitzende und CEO von IBM, ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Sein Tod wurde vom aktuellen CEO Arvind Krishna in einer E-Mail an die Mitarbeiter bekannt gegeben. Gerstner führte das Unternehmen in den 1990er-Jahren durch eine tiefgreifende Wende, als es mit schweren finanziellen Problemen und hartem Wettbewerb konfrontiert war.
Bevor er zu IBM stieß, war Gerstner vier Jahre lang CEO des Konzerns RJR Nabisco. Zuvor hatte er elf Jahre bei American Express gearbeitet und war auch für die Unternehmensberatung McKinsey tätig. 1993 übernahm er die Führung bei IBM – zu einer Zeit, in der das Unternehmen unter Liquiditätsengpässen litt und gegenüber der Konkurrenz an Boden verlor.
Unter seiner Leitung strich IBM Milliarden an Kosten und generierte durch den Verkauf von Unternehmensbeteiligungen dringend benötigtes Kapital. Statt das Unternehmen aufzuteilen, entschied er sich, es zusammenzuhalten, und verlagerte den Fokus auf Dienstleistungen für Unternehmen. Diese Weichenstellung bezeichnete Krishna später als entscheidend für das Überleben und die zukünftige Entwicklung von IBM. Neun Jahre lang lenkte Gerstner die Geschicke des Konzerns, bevor er 2002 zurücktrat. Seine Strategien halfen, das Unternehmen zu stabilisieren und auf einen neuen Kurs zu bringen. In Krishnas Schreiben an die Belegschaft wurde die Todesursache nicht genannt.
Gerstners Amtszeit bei IBM bleibt vor allem dafür in Erinnerung, dass er eine Zerschlagung des Unternehmens verhinderte und es zurück auf die Erfolgsspur führte. Seine Führung prägte den Konzern nachhaltig und sicherte dessen fortwährende Präsenz in der Technologiebranche. Die Auswirkungen seiner Entscheidungen sind bis heute in der Ausrichtung von IBM spürbar.
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