Marx-Engels-Forum in Berlin wird neu erfunden – mit Bürgerbeteiligung und mehr Grün

Marx-Engels-Forum in Berlin wird neu erfunden – mit Bürgerbeteiligung und mehr Grün
Berlins Marx-Engels-Forum wird grundlegend umgestaltet – mit mehr Bürgerbeteiligung
Das Marx-Engels-Forum in Berlin durchläuft eine umfassende Neugestaltung, um stärker die öffentliche Meinung widerzuspiegeln. Das im März 2023 gestartete Projekt könnte bis zu zwölf Jahre in Anspruch nehmen. Die Behörden haben 34 Millionen Euro bereitgestellt, um das Gelände umzugestalten – darunter die Aufwertung des Spreeuferbereichs und die Anlage klimaresilienter Grünflächen.
Die Fläche im Heiligen-Geist-Viertel lag nach dem Zweiten Weltkrieg in Trümmern. Unter Walter Ulbricht wurde der Schutt geräumt, doch die Pläne für ein Regierungshochhaus des Architekten Hermann Henselmann scheiterten aus Geldmangel. Stattdessen entstand der Marx-Engels-Forum-Park mit der markanten Skulptur von Karl Marx und Friedrich Engels, die von Ost-Berlinern scherzhaft Sakko und Jacketi („Sakko und Blazer“) getauft wurde.
Nach der Wiedervereinigung entwickelte sich der Park zu einem zentralen Diskussionspunkt über die Zukunft der Berliner Innenstadt. Beteiligt waren ehemalige DDR-Bürger sowie Architekten, darunter 2017 auch die Architektenkammer Berlin. Die aktuelle Umgestaltung folgt einem partizipativen Ansatz und spiegelt damit den langwierigen Prozess wider, der bereits bei der ursprünglichen Planung des Forums eine Rolle spielte. Zu den wichtigsten Änderungen gehören ein unterirdisches System zur Versickerung von Regenwasser und eine barrierefreie Uferpromenade. Zudem sollen neue Bäume für mehr Klimaresilienz gepflanzt werden. Ungeklärt bleibt jedoch etwa die Zukunft der lärmintensiven sechsspurigen Spandauer Straße oder die Verlegung des Neptunbrunnens.
Mit den 34 Millionen Euro des Senats soll ein zugänglicherer und nachhaltigerer öffentlicher Raum entstehen. Im Frühsommer 2023 trat das Vorhaben in eine entscheidende Phase ein, wobei langfristige Pläne weiterhin der öffentlichen Mitwirkung offenstehen. Die finale Gestaltung muss historische Bedeutung, moderne Anforderungen und ökologische Aspekte in Einklang bringen.

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