Merz’ Kanzleichef plant radikale Reformen für das teuerste Gesundheitssystem der Welt

Admin User
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Ein Innenblick in ein Krankenhauszimmer mit mehreren Betten, auf denen jeweils ein Patient liegt, Infusionsflaschen auf Ständern zwischen den Betten und eine Frau mit einer Tasche in der Nähe eines Patienten.

Kostenlose Leistungen im Gesundheitssystem müssen gestrichen werden - Merz’ Kanzleichef plant radikale Reformen für das teuerste Gesundheitssystem der Welt

Deutschlands Gesundheitssystem ist das teuerste der Welt, doch die Bevölkerung weist keinen klaren gesundheitlichen Vorteil gegenüber anderen Nationen auf. Nun hat Kanzler Friedrich Merzs Kanzleichef, Thorsten Frei, weitreichende Reformen vorgeschlagen, um die Kosten des Systems zu senken und die Versorgung neu zu strukturieren.

In Interviews am 25. Dezember 2025 skizzierte Frei drei zentrale Reformvorhaben. Erstens schlug er vor, dass Hausärzte – in der Regel Allgemeinmediziner – künftig entscheiden sollen, zu welchen Fachärzten Patienten überwiesen werden, und damit das heutige System ersetzen, in dem Patienten die Wahl selbst treffen. Das aktuelle Vorgehen kritisierte er als ineffizient und kostspielig.

Zudem warnte Frei, dass die Pflegeversicherung in den kommenden Jahren zu einer "massiven Herausforderung" werde. Derzeit werden 86 Prozent der Pflegeleistungen zu Hause erbracht, doch er erwartet, dass künftig mehr Menschen auf institutionelle Unterstützung angewiesen sein werden. Eine Verschiebung dieses Gleichgewichts, so sein Argument, könnte den finanziellen Druck verringern. Am umstrittensten ist Freis Forderung, bestimmte Gesundheitsleistungen zu kürzen, um das System bezahlbar zu halten. Er verwies auf andere Länder, die Leistungen erfolgreich abgebaut hätten, ohne dass ihre Systeme zusammenbrachen. Obwohl er einräumte, dass diese Maßnahmen auf Widerstand stoßen würden, bestehe er darauf, sie seien "für das Gemeinwohl" unverzichtbar.

Die Vorschläge zielen direkt darauf ab, die steigenden Kosten im deutschen Gesundheitssystem in den Griff zu bekommen. Sollten sie umgesetzt werden, würden sie die Patientenfreiheit einschränken, einige Leistungen kürzen und die Langzeitpflege stärker in Einrichtungen verlagern. Die Regierung hat bisher jedoch noch nicht konkretisiert, welche Leistungen gestrichen werden könnten oder wie die Änderungen durchgesetzt werden sollen.

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