Neue maritime Strategie: Wie Deutschland seine Häfen und Werften für die Zukunft rüstet

Bundesregierung startet Initiativen für die maritime Wirtschaft - Neue maritime Strategie: Wie Deutschland seine Häfen und Werften für die Zukunft rüstet
Die deutsche Bundesregierung hat eine neue europäische maritime Industriestrategie vorgestellt, mit der zentrale Wertschöpfungsketten gesichert und ausgebaut werden sollen. Gleichzeitig nehmen Pläne Gestalt an, die Investitionen im Schiffbau, bei grünen Energieimporten und in die Hafeninfrastruktur stärken sollen – doch Streit über die Finanzierungsverantwortung bleibt ungelöst.
Ein zentraler Baustein der Strategie ist die Prüfung finanzieller Anreize, um den Import von Wasserstoff und seinen Derivaten über deutsche Häfen zu fördern. Diese könnten bald zu wichtigen Umschlagzentren für klimafreundliche Energieträger wie Ammoniak, Methanol, E-Fuels und Wasserstoff werden. Die Regierung rechnet zudem mit einem Milliardenmarkt für Konverterplattformen, der deutschen Werften neue Chancen eröffnen könnte.
Um die heimische maritime Wirtschaft zu stärken, wird die Bundesregierung mehr Aufträge an deutsche Werften vergeben – gestützt auf rechtliche Rahmenbedingungen und den Sondervermögen Fonds für die Bundeswehr. Weitere Maßnahmen umfassen die Ausweitung der Tonnagesteuer auf Offshore-Schiffe, um mehr Windkraftunternehmen nach Deutschland zu locken. Auch die Investitionen in die maritime Forschung sollen steigen, mit Fokus auf Innovationen wie Unterwasserdrohnen und emissionsarme Antriebssysteme. Doch es gibt Spannungen bei der Hafenfinanzierung: Während der Bund die Länder in der Pflicht sieht, fordern die norddeutschen Bundesländer – unterstützt von Hamburgs Senatorin Melanie Leonhard – jährlich 500 Millionen Euro, deutlich mehr als die bisherigen 38 Millionen. Diese Konflikte werden voraussichtlich ein zentrales Thema auf der 14. Nationalen Maritimen Konferenz sein, die am 29. und 30. April in Emden stattfindet.
Die neue maritime Strategie setzt klare Ziele für den deutschen Schiffbau, die Energiebranche und die Forschung. Doch die Kluft zwischen den Finanzierungserwartungen von Bund und Ländern bleibt eine Hürde. Die anstehende Konferenz in Emden wird eine Plattform bieten, um zu diskutieren, wie Investitionsbedarf und bestehende Finanzrahmen in Einklang gebracht werden können.
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