Politik als Fandom: Wie Wahlkämpfe zu Fan-Gemeinschaften werden

Politik als Fandom: Wie Wahlkämpfe zu Fan-Gemeinschaften werden
Politik als Fandom: Wie Wahlkämpfe zu Fan-Communities werden
Teaser: US-Wahlkämpfe setzen zunehmend auf Fankultur, um Wähler zu mobilisieren. Kandidaten wie Zohran Mamdani nutzen Popkultur, um Gemeinschaften aufzubauen.
**Politische Wahlkämpfe in den USA übernehmen zunehmend Strategien aus der Fankultur, um Wähler zu erreichen. Was einst der Unterhaltungsbranche vorbehalten war – von viral gehenden Memes bis zu cleveren Popkultur-Anspielungen –, prägt heute die Wahlkampfführung. Besonders deutlich wurde dieser Wandel während der Vorwahlen für das Bürgermeisteramt in New York 2025, als Kandidaten mit ungewöhnlichen digitalen Ansätzen experimentierten.
Die COVID-19-Pandemie trieb die Wahlkämpfe ins Internet und zwang sie, stärker auf soziale Medien und Influencer zu setzen. Digitale Interaktion wurde zum Muss, und Politiker begannen, dieselben Werkzeuge zu nutzen, die auch Fan-Communities einsetzen. Manche Versuche trafen ins Schwarze, andere verpufften wirkungslos.
Besonders auffällig war der Wahlkampf von Zohran Mamdani, der gezielt Popkultur in seine Botschaften einwebte. In einem Werbespot wurde er in eine Szene der Show Survivor montiert, in der er symbolisch seinen Rivalen Andrew Cuomo von der „Insel“ Manhattan „abwählte“. Ein anderes Video griff Thanos’ ikonischen Satz „Ich bin unvermeidlich“ aus Avengers: Endgame auf und inszenierte Mamdani als unaufhaltsame Kraft des Wandels. Sein Team konzentrierte sich auf Wähler, die bereits seine Werte teilten, und ließ Unterstützer die Botschaften organisch in ihren Netzwerken verbreiten. Unterdessen versuchte auch Cuomos Kampagne, mit KI-generierten Videos und Memes nachzuziehen – doch die Resonanz blieb hinter den Erwartungen zurück.
Dieser Trend ist nicht neu. Schon früher zeigte etwa Donald Trumps „Make America Great Again“-Bewegung, wie politische Botschaften die emotionale Anziehungskraft von Fankulturen nachahmen können. Heute verfeinern Kandidaten diesen Ansatz und verbinden Aktivismus mit der Sprache der Internetkultur.
Mamdani Einsatz von Popkultur-Verweisen unterstreicht einen grundlegenden Wandel im Wahlkampf. Digitale Tools und Fandom-Strategien sind längst kein Optionalprogramm mehr, sondern zentral, um Wähler zu mobilisieren. Während sich Wahlen weiterentwickeln, verschwimmt die Grenze zwischen politischer Kommunikation und Fan-Engagement zunehmend.**
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