Gstaad-Palace Chef: "Blutdurst der Menschheit kann manchmal ärgern"

Admin User
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Ein Tisch mit einer weißen Decke, Tellern, Besteck, einem Glas und Baumzweigen, umgeben von Stühlen, mit einem grünen Tisch dahinter, einem Mann in einem schwarzen Blazer, einem stehenden Mädchen, einer Tür mit der Aufschrift "Ausgang" und zwei Männern dahinter.

Gstaad-Palace Chef: "Blutdurst der Menschheit kann manchmal ärgern"

Gstaad-Palace-Chef: „Die Dreistigkeit der Menschheit kann manchmal nerven“

Teaser: Die Äußerungen in der SRF-Dokuserie „Inside Gstaad Palace“ sorgten für Aufsehen. Jetzt erklärt Hoteldirektor Andrea Scherz, warum Authentizität Priorität hatte.

Artikel: Das Gstaad Palace, ein legendäres Fünf-Sterne-Hotel in der Schweiz, hat für eine seltene Blick-hinter-die-Kulissen-Dokumentation seine Türen für Kameras geöffnet. Die SRF-Dokumentation „Inside Gstaad Palace“ zeigt den Alltag des Luxusrefugiums, in dem Mitarbeiter ungeschminkte Geschichten über ihre prominenten Gäste erzählen. Andrea Scherz, Eigentümer in dritter Generation, führt das Haus und seine 300 Angestellten seit fast drei Jahrzehnten – und gibt nun Einblicke in seine innere Welt.

Die Dokumentation hält die exzentrischen Wünsche der exklusiven Kundschaft fest. Ein Gast verlangte einst, dass in seiner Dusche ein Stück Naturrasen verlegt werde – allein zum Wohlbefinden seines Hundes. Solche ungewöhnlichen Bitten, so befremdlich sie mitunter sein mögen, werden stets mit Professionalität erfüllt. Scherz gibt zu, dass menschliches Verhalten gelegentlich die Geduld strapaziert, doch das Personal bleibt Diskretion und Service verpflichtet.

Besonders einprägsam war die Haltung von Küchenchef Franz Fähs im Umgang mit Gästen. Seine Philosophie – „Man darf nie wirklich befreundet mit den Gästen sein. Aber man muss sie so behandeln, als wäre man es“ – traf bei Scherz auf Zustimmung, der Echtheit in der Gastronomie schätzt. Der Hotelier erinnerte sich auch an Kindheitserlebnisse, etwa die Dreharbeiten zu „Der rosarote Panther“ im Palace, die bleibenden Eindruck hinterließen. Trotz der Risiken, interne Details preiszugeben, setzte Scherz auf Transparenz. Die Entscheidung scheint sich ausgezahlt zu haben: Seit der Pandemie übertreffen die Umsätze die Erwartungen. Die Preise für die exklusivsten Suiten können für einen zweiwöchigen Aufenthalt bis zu 100.000 Schweizer Franken betragen – für Gäste, die nichts weniger als Perfektion erwarten.

Die Dokumentation hat dem Gstaad Palace neue Aufmerksamkeit beschert, ohne seinem Ruf zu schaden. Scherz verzeichnet keine negativen Auswirkungen auf das Geschäft, und das Hotel bleibt ein gefragtes Refugium für die internationale Elite. Seit fast einem Jahrhundert sorgen Diskretion, Luxus und maßgeschneiderter Service dafür, dass Gäste zurückkehren – egal, wie außergewöhnlich ihre Wünsche auch sein mögen.

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