Russlands Wirtschaft kämpft. Aber das wird Putin nicht an den Verhandlungstisch bringen - zumindest nicht in den nächsten Jahren

Russlands Wirtschaft kämpft. Aber das wird Putin nicht an den Verhandlungstisch bringen - zumindest nicht in den nächsten Jahren
Russlands Wirtschaft kämpft – doch das wird Putin jahrelang nicht an den Verhandlungstisch bringen
Vorspann Die russische Wirtschaft hat in diesem Jahr mit wachsenden Gegenwinden zu kämpfen: galoppierende Inflation, ein explodierendes Haushaltsdefizit und schrumpfende Energieeinnahmen. Doch Analysten zufolge könnte der Kreml den Sturm noch viele Jahre überstehen.
Veröffentlichungsdatum 20. Dezember 2025
Russlands Fähigkeit, den Krieg in der Ukraine zu finanzieren, bleibt trotz wirtschaftlicher Herausforderungen stark. Eine Gruppe exiliierter russischer Ökonomen warnt, Moskau sehe sich keinerlei größeren finanziellen Hindernissen gegenüber, den Konflikt aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig hat sich das Wirtschaftswachstum des Landes drastisch verlangsamt – und wirft Fragen zur langfristigen Stabilität auf.
Die Militärausgaben verschlingen mittlerweile fast 40 % des russischen Staatshaushalts – ein Anstieg um 38 % gegenüber 2023. Dieser sprunghafte Anstieg der Verteidigungsausgaben treibt das Haushaltsdefizit in die Höhe, während die Einnahmen aus dem Energiesektor schrumpfen. Westliche Sanktionen, darunter jüngste Maßnahmen gegen die Ölkonzerne Lukoil und Rosneft, haben die Kosten für russische Unternehmen erhöht, die Wirtschaft aber nicht lahmlegen können.
Die Inflation steigt, und die Regierung greift tief in den staatlichen Wohlstandsfonds ein. Sollten diese Reserven zur Neige gehen, könnten Kürzungen bei den Sozialausgaben drohen. Dennoch ist es dem Kreml bisher gelungen, öffentliche Unruhen zu unterdrücken – selbst angesichts russischer Verluste in der Ukraine, die sich der Marke von einer Million nähern. Großzügige Zahlungen an Militärangehörige und ihre Familien haben die Loyalität aufrechterhalten.
Im Dezember 2025 erklärte Elvira Nabiullina, Chefin der russischen Zentralbank, das Land könne den Krieg noch drei bis fünf Jahre weiterfinanzieren. Analysten stimmen darin überein, dass die bisherigen Sanktionen nicht hart genug seien, um Moskau zu einem Strategiewechsel zu zwingen. Die Wirtschaft steht zwar unter Druck, stützt aber weiterhin einen langwierigen Konflikt.
Russlands Kriegsführung zeigt keine Anzeichen finanzieller Erschöpfung – trotz Wirtschaftsdelle und Sanktionen. Mit Rekordausgaben für das Militär und noch vorhandenen Reserven scheint der Kreml bereit, den Kampf jahrelang durchzuhalten. Ungewiss bleibt, welche langfristigen Folgen dies für öffentliche Dienstleistungen und den Lebensstandard haben wird.
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