SAP setzt auf KI-Partnerschaften für Europas digitale Souveränität – doch Kritiker warnen vor Monopolbildung

Admin User
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Ein Informationsschild, Gebäude, ein Schuppen, Bäume, Stromkabel und ein bewölkter Himmel.

SAP setzt auf KI-Partnerschaften für Europas digitale Souveränität – doch Kritiker warnen vor Monopolbildung

SAP kündigt Partnerschaften und Investitionen an, um Europas digitale Unabhängigkeit zu stärken

Auf dem Berliner Gipfel zur digitalen Souveränität Europas im November 2025 präsentierte der Softwarekonzern SAP eine Reihe von Kooperationen und Investitionen, mit denen die digitale Eigenständigkeit Europas gestärkt werden soll. Das Unternehmen gab Allianzen mit drei französischen KI-Firmen bekannt – Mistral AI, Capgemini und Bleu – und unterstrich damit seinen Anspruch, den IT- und ERP-Markt zu dominieren und die Bindung seiner Kunden weiter auszubauen.

Im Rahmen des Gipfels bestätigte SAP die vertiefte Zusammenarbeit mit Mistral AI, um die digitale Transformation zu beschleunigen. Ziel ist die Entwicklung KI-gestützter Cloud-Lösungen, die Daten und geistiges Eigentum innerhalb Europas halten. SAP-Chef Christian Klein betonte, dass die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents von heimischer Technologie und digitaler Autonomie abhänge.

Zudem kündigte das Unternehmen an, seine Cloud-Infrastruktur-Dienste in lokalen Rechenzentren bereitzustellen – ein Schritt, der in die umfassendere Strategie passt, die IT-Resilienz Europas zu festigen. Die Kooperationen mit Bleu und Delos Cloud sollen diesen Kurs hin zu mehr digitaler Souveränität weiter unterstützen.

SAPs AI Foundation, Teil der Business Technology Platform (BTP), dient als Integrationsschicht für skalierbare und konforme KI-Tools. Doch der Ansatz des Konzerns wirft Fragen auf: Kritiker warnen vor einer zunehmenden Vendor-Lock-in-Problematik. Partnerunternehmen müssen nun selbst zu SAP-Kunden werden, um auf die Produkte zugreifen zu können – eine Maßnahme, die die Marktmacht des Unternehmens weiter zementiert.

Marktbeobachter weisen darauf hin, dass SAPs Strategie langfristig zu einem ERP-Monopol führen könnte. Kunden stünden dann vor der Wahl zwischen einer einzigen Lösung: einer kombinierten Plattform aus "Linux und Hana". Diese Konsolidierung würde es Unternehmen erschweren, den Anbieter zu wechseln, und die Abhängigkeit vom SAP-Ökosystem erhöhen.

Mit seinen Partnerschaften und Infrastrukturinvestitionen festigt SAP seine Position als führender Anbieter für ERP- und KI-Lösungen in Europa. Durch die Kontrolle über die gesamte IT-Infrastruktur reduziert das Unternehmen den Wettbewerb und sichert sich seine Vorherrschaft. Für Kunden könnte das bedeuten: Immer weniger Alternativen, während SAPs Ökosystem zur Standardwahl für Unternehmenslösungen wird.