Berlins Grunerstraße wird zum lebendigen Quartier statt zur DDR-Autobahn

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Eine Straße mit Autos und einem Bus vor Gebäuden mit Wänden, Fenstern, Tellern und Dächern, mit Plakaten und Bannern an den Wänden und einem Pfahl mit einer Straßenlaterne.

Berlins Grunerstraße wird zum lebendigen Quartier statt zur DDR-Autobahn

Berliner Grunerstraße wird im Rahmen des Molkenmarkt-Wiederaufbaus grundlegend umgestaltet

Im Zuge der Neugestaltung des historischen Molkenmarkts steht die Grunerstraße vor einem tiefgreifenden Umbau. Die Pläne zielen darauf ab, Jahrzehnte der von der DDR-Regierung geprägten Stadtplanung rückgängig zu machen, die den Autoverkehr in den Mittelpunkt stellte. Anstelle der heutigen Straßenführung entsteht ein gemischt genutztes Viertel, das den Molkenmarkt wieder stärker mit der Innenstadt verbindet.

Die Grunerstraße wurde Ende der 1960er-Jahre unter der Herrschaft der DDR angelegt. Um Platz für die breite Straße zu schaffen, wurde zwischen 1968 und 1969 etwa ein Viertel des damaligen Land- und Amtsgerichtsgebäudes abgerissen – obwohl das Bauwerk den Zweiten Weltkrieg überstanden hatte. Der historische Gerichtsbau musste dem Vorhaben weichen, die Straße auf Kosten des kulturellen Erbes autogerecht auszubauen.

Mit der Umgestaltung wendet sich Berlin von der autozentrierten Planung der DDR ab. Durch die Verlegung der Grunerstraße gewinnt die Stadt nicht nur Fläche für neue Nutzungen, sondern stellt auch die historischen Verbindungen zum Molkenmarkt wieder her. Ziel des Projekts ist ein lebendiges, fußgängerfreundliches und gemischt genutztes Quartier im Herzen der Hauptstadt.