Europas Rüstungsindustrie setzt auf grenzüberschreitende Zusammenarbeit – doch nationale Alleingänge dominieren

Europas Rüstungsindustrie setzt auf grenzüberschreitende Zusammenarbeit – doch nationale Alleingänge dominieren
Europäer setzen zunehmend auf gemeinsame Rüstungsbeschaffung
Teaser: Europa rüstet auf – und beschafft seine Waffen immer häufiger über multinationale Programme.
18. Dezember 2025, 07:56 Uhr
Europa treibt die gemeinsame Rüstungsbeschaffung voran, um Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Zwischen 2021 und 2025 stieg das Volumen der Ausgaben für gemeinsame Programme um 230 Prozent auf rund 66 Milliarden Euro. Dennoch bleiben Herausforderungen, insbesondere bei der Abstimmung politischer und organisatorischer Bemühungen über Ländergrenzen hinweg.
Mehrere zentrale Organisationen fördern bereits die gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern in Europa. Die Organisation für gemeinsame Rüstungszusammenarbeit (OCCAR) mit Sitz in Bonn steuert komplexe Rüstungsprojekte wie den Hubschrauber H145M für Deutschland und seine Verbündeten. Die Europäische Verteidigungsagentur (EVA), 2004 gegründet, koordiniert die Fähigkeitsentwicklung unter den EU-Mitgliedstaaten. Gleichzeitig ist die NATO-Unterstützungs- und Beschaffungsorganisation (NSPA) für Logistik und Beschaffung der NATO-Staaten zuständig. Trotz dieser Strukturen dominiert weiterhin die nationale Beschaffung, die zwei Drittel der Gesamtausgaben – etwa 127 Milliarden Euro – ausmacht und in den letzten Jahren kaum gewachsen ist.
Der deutliche Anstieg der Ausgaben für gemeinsame Beschaffungsvorhaben zeigt ein wachsendes Interesse an grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Da nationale Einkäufe jedoch weiterhin überwiegen, könnten weitere Vereinfachungen und Dezentralisierung notwendig sein. Der Erfolg wird davon abhängen, Effizienz mit den politischen Realitäten der Verteidigungskooperation in Europa in Einklang zu bringen.

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