Aave Labs steht vor Community-Protesten, nachdem eine Abstimmung ohne Zustimmung des Vorschlagsautors fortgesetzt wurde

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Aave Labs steht vor Community-Protesten, nachdem eine Abstimmung ohne Zustimmung des Vorschlagsautors fortgesetzt wurde

Aave Labs steht nach Governance-Abstimmung ohne Zustimmung des Antragstellers in der Kritik

Die DeFi-Plattform gerät unter Beschuss, nachdem eine Abstimmung über die Kontrolle der Markenrechte ohne Einwilligung des Autors eingeleitet wurde – die DAO diskutiert über Transparenz und Machtverteilung.

  1. Dezember 2025, 16:40 Uhr

Ein Governance-Streit erschüttert derzeit Aave, eine der größten Plattformen im Bereich der dezentralen Finanzen (DeFi). Im Mittelpunkt steht ein umstrittenes Vorhaben, die Kontrolle über die Markenrechte von Aave – darunter Domains, GitHub-Repostitorien und Social-Media-Kanäle – an die DAO (dezentrale autonome Organisation) zu übertragen. Kritiker werfen dem Unternehmen vor, das Verfahren überstürzt und intransparente ablaufen zu lassen, während Gründer Stani Kulechov betont, man habe sich an die geltenden Regeln gehalten.

Der Konflikt eskaliert nur kurz nach der Bekanntgabe, dass die US-Börsenaufsicht SEC eine vierjährige Untersuchung zu Aave ohne Sanktionen eingestellt hat.

Auslöser der Kontroverse war die Einreichung eines Governance-Antrags durch Aave Labs – allerdings ohne das Wissen oder die Zustimmung seines Verfassers, Ernesto Boado. Dieser distanzierte sich später öffentlich von dem Vorhaben und warf dem Unternehmen vor, den Antrag unter seinem Namen ohne seine Billigung vorangetrieben zu haben. Boado kritisierte, Aave Labs habe einseitig gehandelt und den Prozess unnötig beschleunigt.

Bereits zuvor hatten Mitglieder der Community Bedenken gegenüber jüngsten finanziellen Entscheidungen geäußert, etwa zur Umleitung von Gebühren oder zu Anreizprogrammen mit geringen Renditen. Diese Vorfälle nährten Zweifel an der Transparenz der Governance-Strukturen und möglichen Interessenkonflikten. Kulechov, Gründer und CEO von Aave, verteidigte das Vorgehen mit dem Verweis auf vorangegangene Diskussionen und die Einhaltung der Governance-Regeln. Gegner halten ihm jedoch entgegen, dass seine Doppelfunktion – als Leiter von Aave Labs und gleichzeitig der Protokollentwicklung – einen strukturellen Interessenkonflikt darstelle.

Der Analyst Ignas verglich die Situation mit früheren Governance-Konflikten bei Uniswap und betonte, dass Spannungen oft entstehen, wenn Teams sowohl ein Produkt als auch ein dezentrales Protokoll verwalten. Sollte der Antrag angenommen werden, würde die DAO die volle Kontrolle über die Marke Aave und deren digitale Präsenz erhalten.

Der Streit wirft grundsätzliche Fragen auf: Wie lässt sich zentralisierte Führung mit dezentraler Governance in Einklang bringen? Die jüngste Entscheidung der SEC, ihr Verfahren gegen Aave einzustellen, verleiht der Debatte zusätzliche Brisanz. Nun muss die DAO entscheiden: Soll der Antrag angenommen werden – oder ist ein transparenterer Prozess vonnöten?

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