Rassistischer Angriff: BGH kippt Freispruch

Admin User
2 Min.
Ein weißes Plakat mit schwarzem Text und einem Herzsymbol in der Mitte mit dem Wort "HASSE".

Rassistischer Angriff: BGH kippt Freispruch - Rassistischer Angriff: BGH kippt Freispruch

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat ein Freispruchurteil in einem rassistisch motivierten Angriff in Erfurt aufgehoben. Die Entscheidung folgt auf Kritik, dass im ursprünglichen Prozess 2023 zentrale Beweismittel ignoriert wurden.

Im Mittelpunkt des Falls steht eine brutale Attacke aus dem Jahr 2020, bei der drei Männer aus Guinea von Tätern mit Verbindungen zur rechtsextremen Szene angegriffen wurden.

Der Vorfall ereignete sich 2020 und umfasste mehrere Angreifer mit Bezügen zu rechtsextremen Gruppen. Die drei Opfer stammten aus Guinea. Im Mai 2023 sprach das Landgericht Erfurt drei Angeklagte frei – mit der Begründung, es gebe keine ausreichenden belastbaren Beweise. Ein vierter Angeklagter erhielt eine zweijährige Bewährungsstrafe.

Der BGH urteilte nun, dass der Freispruch fehlerhaft war. Die Richter hatten unter anderem Fotos eines Angeklagten nicht ausreichend gewürdigt, der während des Angriffs ein T-Shirt mit der Aufschrift „Hitlerfan“ trug. Zudem wurde übersehen, dass derselbe Beschuldigte vor seiner Festnahme die Kleidung wechselte und frische Verletzungen aufwies. Das Gericht kritisierte, dass das ursprüngliche Urteil nicht alle verfügbaren Beweise berücksichtigt habe. Zwar wies der BGH andere Revisionsanträge der Staatsanwaltschaft zurück, ordnete jedoch eine Neuverhandlung für die freigesprochenen Angeklagten an. Das neue Verfahren wird vor einer anderen Kammer des Landgerichts Erfurt stattfinden.

Der Fall muss nun von einem anderen Richtergremium neu aufgerollt werden. Die BGH-Entscheidung unterstreicht die Notwendigkeit einer gründlichen Beweisprüfung in Verfahren zu rassistisch motivierter Gewalt. Ein endgültiges Urteil hängt von den Ergebnissen der Neuverhandlung ab.

Lesen Sie auch: