Vorsichtig bei direkten Gesprächen mit Putin

Vorsichtig bei direkten Gesprächen mit Putin
Thorsten Frei, Kanzleramtsminister unter Bundeskanzler Friedrich Merz, hat sich zurückhaltend zu Forderungen nach direkten Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geäußert. Zwar räumte er ein, dass es nach wie vor Kommunikationskanäle mit Moskau gebe, betonte jedoch, Russland habe bisher kaum Bereitschaft zu sinnvollen diplomatischen Lösungen gezeigt. Seine Äußerungen fallen in eine Phase, in der Europa unter Merz’ Führung eine geschlossene Haltung demonstriert.
Frei hob die Bedeutung der Abstimmung zwischen den europäischen und amerikanischen Partnern hervor. Er lobte Kanzler Merz dafür, dass Europa in dieser Frage „praktisch mit einer Stimme“ spreche. Diese Einheit, so Frei, stärke die Verhandlungsposition gegenüber der russischen Regierung.
Frühere Versuche direkter Dialoge – etwa zwischen Donald Trump und Putin – hatten keine Angriffe auf ukrainische Zivilisten verhindern können. Frei verwies auf diese Erfahrungen als Grund für Skepsis gegenüber neuen Gesprächen. Zudem habe Putin seit dem letzten direkten Austausch mit Angela Merkel, die 2021 aus dem Amt schied, keine ernsthaften Verhandlungen geführt.
Merkel war die letzte deutsche Kanzlerin, die vor Merz’ Amtsantritt am 6. Mai 2025 mit Putin sprach. Ihr Nachfolger Olaf Scholz hatte die Geschäfte bis zu Merz’ Ernennung kommissarisch geführt. Freis Aussagen spiegeln eine grundsätzliche Strategie wider: Durch abgestimmtes Vorgehen der Verbündeten soll Druck aufrechterhalten werden, statt auf einseitige Verhandlungen zu setzen.
Freis Haltung unterstreicht den Fokus auf gemeinsames Handeln statt auf direkte Gespräche mit Moskau. Die Kanzlei setzt weiterhin auf enge Abstimmung mit den europäischen und US-Partnern. Angesichts der mangelnden Dialogbereitschaft Russlands gibt es derzeit wenig Anlass für Optimismus in der diplomatischen Entwicklung.

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